Green Solar Balkonkraftwerk Speicher im Praxis Test

Green Solar Balkonkraftwerk Speicher im Praxis Test

Balkonkraftwerkspeicher 3. Generation Basis 2,24 kWh im Test
Green Solar Speicher

Im letzten Jahr hat der österreichische Anbieter Green Solar einen eigenen Speicher für Balkonkraftwerke auf den Markt gebracht. Inzwischen ist bereits die 3. Generation verfügbar und das Produkt ist seit Anfang April endlich lieferbar. Wir hatten exklusiv die Möglichkeit, den neuen Speicher und die dazugehörige “Power Zero” App in der Praxis zu prüfen.

In diesem Test & Erfahrungsbericht erfahren Sie, was der Speicher taugt, ob sich der Kauf lohnt und wie das Gerät im Vergleich zu Zendure, Anker & EcoFlow abschneidet.

Green Solar DEGreen Solar AT

Letzte Aktualisierung:

Unser Test Fazit zum Green Solar Speicher

Testnote: SEHR GUT (1,9) für Green Solar Batteriespeicher 2,24kWh (3. Generation)Der 2,24 kWh Batteriespeicher von Green Solar hat uns im Test durch seine Einfachheit und sein gutes Preis-Leistungsverhältnis überzeugt. Er ist kompakt, sieht sehr ästhetisch aus und macht die Nutzung des erzeugten Stroms nach Sonnenuntergang möglich. Er kann mit den Alternativen mithalten, obwohl der Funktionsumfang begrenzt sind. Daher haben wir den Speicher mit der Note SEHR GUT (1,9) beurteilt und können eine Kaufempfehlung aussprechen.

Mit der 3. Generation des Green Solar Speichers wurde die maximale Solar Eingangsleistung auf 1600 Watt erhöht. Somit ist das System auch für größere Balkonkraftwerke mit bis zu vier Modulen perfekt geeignet. Dadurch, dass es nur zwei MPP-Tracker bzw. Solareingänge gibt, muss man bei größeren Balkonkraftwerken je zwei Module parallel schalten.

Die Speicherkapazität ist mit 2,24 kWh allerdings perfekt für ein Balkonkraftwerk mit zwei Solarmodulen gewählt, da der durchschnittliche Ertrag pro Tag bei etwa 2 kWh liegt – im Sommer mehr, im Winter weniger. Auch eine Simulation mit dem PVTool von Akkudoktor hat basierend auf echten Wetterdaten ergeben, dass die optimale Speichergröße bei 2 kWh liegt, da hier die Amortisation nur etwa 4 bis 5 Jahre dauert.

Wer mehr Kapazität benötigt, der kann über die seitlichen Anschlüsse jeweils zwei Green Solar Erweiterungsbatterien mit 2,24 kWh anschließen, was eine maximale Kapazität von 6,7 kWh ermöglicht. Die Erweiterungseinheiten sind aktuell 250 Euro günstiger, als das Basis Gerät.

Seitliche Ansicht des Green Solar Speichers: Anschlüsse für zwei Erweiterungsbatterien
Seitenansicht des Geräts

Die Installation des Speichers geht dank dem Plug & Play System sehr leicht, es dauert lediglich wenige Minuten, bis man die Solarmodule und den Wechselrichter mittels MC4 Stecker an das Gerät angeschlossen hat. Auch die Einrichtung via Bluetooth hat im Test reibungslos funktioniert. Die “Power Zero” App hat eine gute Nutzerfreundlichkeit und die Verbindung mit dem WLAN hat gleich beim ersten Mal geklappt. Verbindungsabbrüche konnten wir bisher noch keine feststellen, allerdings steht der Speicher auch nur 2m entfernt vom Router.

Vergleicht man den Funktionsumfang der App, so haben wir es bei diesem Modell mit einem der einfachsten Batteriespeicher für Balkonkraftwerke zu tun. Über eine Zeitsteuerung kann man drei Zeiträume festlegen, in denen der Speicher die gewünschte Leistung einspeisen soll. Des Weiteren kann man konfigurieren, ob die Batterie vorrangig geladen werden soll oder, ob ein gleichzeitiges Laden und Entladen stattfinden soll. In den Einstellungen kann man die Entladegrenze in Prozent festlegen, sowie historische Statistiken zu Solar, Speicherung und Einspeisung einsehen.

Smart Plugs zur dynamischen Einspeisung gibt es nicht, allerdings ist ein adaptiver Modus an Board, bei dem über einen Green Solar Smart Meter der Stromverbrauch in Echtzeit an den Speicher gesendet werden kann. Damit könnte man eine ungefähre “Nulleinspeisung” realisieren. Auf unsere Anfrage hat Green Solar bekannt gegeben, dass die Smart Meter erst ab Herbst 2024 ausgeliefert werden. Ob und wie gut dieser Modus funktionieren wird, bleibt noch zu prüfen.

Schlecht finden wir, dass Green Solar nur 2 Jahre Produktgarantie bietet. Andere Hersteller haben hier mit 10 Jahren Garantie die Nase vorne. Gerade bei Speichern sind vereinzelt “Fehlproduktionen” dabei, diese entpuppen sich jedoch schon nach wenigen Monaten.

Wo wird der Speicher hergestellt? Der Green Solar Balkonkraftwerk Speicher wird in China produziert und auh die App wurde von einem chinesischen Unternehmen entwickelt. Es handelt sich dabei um ein “White Label” Produkt, welches von Green Solar lediglich vertrieben wird.

Vorteile:
  • Optimale Speicherkapazität
  • Erweiterbar auf 6,7 kWh
  • Zeitsteuerung für Einspeisung
  • Platzsparend und ästhetisch
  • Gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • Gleichzeitiges Laden & Entladen
  • Ladegrenze einstellbar (DOD)
  • Bypass Modus bei vollem Akku
Nachteile:
  • Smart Meter erst ab August verfügbar
  • Wenig Funktionen in der App
  • Batterie ohne Heizfunktion
  • Nur 2 Jahre Herstellergarantie

Des Weiteren können Programmierer mittels MQTT Protokoll eigene Anwendungen basteln, um die Einspeisung dynamisch an smarte Steckdosen oder andere Geräte im Haushalt anzupassen. Da wir nicht das nötige Know-How haben, konnten wir die Funktion noch nicht testen.

Wie sich der Speicher bei kalten Temperaturen verhält, konnten wir ebenfalls noch nicht testen. Auch von anderen Verbraucherportalen gibt es zu diesem Gerät noch keine Erfahrungsberichte.

Green Solar Speicher (3. Generation)
  • 2,24 kWh Batteriekapazität
  • 1600 Watt PV-Eingangsleistung
  • Zeitsteuerung flexibel einstellbar
  • Rabattaktion für kurze Zeit!

Versand und Lieferumfang

Der Speicher wurde in wenigen Werktagen per Spedition geliefert. Am Tag davor wurden wir vom Spediteur kontaktiert, um einen passenden Liefertermin zu vereinbaren. Das Paket ist gut verpackt, da die eigentliche Verpackung noch in einem dicken Karton verpackt ist. Es ist außerdem eine Kennzeichnung als Batterie auf dem Paket vorhanden.

Lieferumfang Zubehör beim Green Solar Speicher
Lieferumfang beim Green Solar Speicher

Im Lieferumfang enthalten sind lediglich das Basisgerät, vier MC4 DC-Verlängerungskabel für den Wechselrichter und ein spezielles Werkzeug zum seitlichen Öffnen der MC4 Steckerverbindungen. Ohne diesen würde man die Stecker nicht öffnen können, da die Anschlüsse sehr dicht beeinander und somit mit einem gewöhnlichen MC4 Schlüssel nicht erreichbar sind.

Wer mehr als 2 Module an den Speicher anschließen will, der kann im Green Solar Online-Shop ein passendes Y-Kabel (Parallelstecker) zum Aufpreis von 16,00 Euro erwerben.

Wie funktioniert der Green Solar Speicher?

Ein großes Problem von Balkonkraftwerken ist, dass die viele Menschen nicht zuhause sind, wenn der meiste Strom erzeugt wird. Nicht genutzter Strom wird an den Netzbetreiber verschenkt. Mit einem Speichersystem lässt sich dieses Problem lösen.

Beim Green Solar Batteriespeicher handelt es sich um ein System, das nahtlos in jedes Balkonkraftwerk mit zwei bis vier Modulen integriert werden kann. Es müssen lediglich die Solarmodule und der Wechselrichter mit dem Speicher verkabelt werden. In der App kann man einstellen, wie hoch die Ausgangsleistung des Speichers sein soll. Abhängig von der aktuellen Solarleistung wird vorrangig Strom in die Batterie geladen oder ins Hausnetz eingespeist.

Die überschüssige Solarenergie wird tagsüber in den Akku gespeichert, bis dieser vollgeladen ist. Man kann einstellen, wie viel der erzeugten Energie ans Hausnetz und wie viel in die Batterie geladen werden soll. Dennoch gab es hin und wieder das Problem, dass die eingestellte Leistung nicht übernommen wird und in diesem Fall einfach die Hälfte der erzeugten Energie ins Hausnetz geleitet wurde. Das führt natürlich zu verschenkter Energie.

Ist der Akku auf 100% vollgeladen so aktiviert das System den Bypass Modus, bei dem der gesamte erzeugte Solarstrom direkt eingespeist wird. Nach Sonnenuntergang, kann man nun die Einspeisung zB. auf 150 Watt einstellen, um die Grundlast im Haushalt zu decken. Diese Leistung wird nun konstant eingespeist, bis der Akku die eingestellte Entladegrenze erreicht.

Wichtig zu wissen ist, dass der Bypass den PV-Eingag 1 an den Wechselrichter Ausgang 1 weiterleitet, dasselbe gilt für den zweiten Ein- und Ausgang. Ist der Wechselrichter also nur auf einem Ausgang angeschlossen, so kann nur ein Modul die Leistung durchlassen, das andere Modul bleibt bei 0 Watt. Daher sollte man beide Wechselrichter Ausgänge am Speicher belegen.

Der Green Solar Speicher besitzt zudem einen Überspannungsschutz und einen Überstromschutz, der das System automatisch abschaltet, wenn die Eingangspannung über 60 Volt oder der Eingangsstrom über 20 Ampere pro PV-Eingang liegt. Ein Kurzschlussschutz und Verpolungsschutz sind ebenfalls vorhanden, allerdings kann es durch die MC4 Stecker gar nicht zum Vertauschen von Plus und Minus Stecker kommen.

Eine Batterie Heizfunktion gibt es nicht. Um die Lebensdauer zu erhöhen sollten LiFePO4 Akkus nur bis zu einer Temperatur von +0°C geladen werden. Jedoch darf der Akku bei bis zu -20°C entladen werden. Aus diesem Grund empfehlen wir, wenn möglich den Speicher im Innenbereich aufzustellen, damit er auch im Winter problemlos verwendet werden kann.

Nach der Inbetriebnahme ist die Anzeige des Ladestands noch nicht genau. Der Speicher muss einmal ganz aufgeladen und entladen werden (bis zur eingestellten Grenze), damit er sich selbst kalibirieren kann. Laut Bedienungsanleitungen muss das drei mal geschehen, anschließend ist der Ladezustand präzise.

Man kann das Gerät über die App auch mit anderen Haushaltsmitgliedern teilen. Dafür gibt es in der App die Option “Gerät freigeben”, bei der man die Email Adresse eines anderen Benutzerkontos angeben kann. Anschließend muss der Empfänger die Einladung nur noch akzeptieren und hat ebenfalls Zugriff auf den Speicher.

Installation und Einrichtung

Die Installation des Green Solar Speichers ist sehr einfach und innerhalb weniger Minuten erledigt. Für das Trennen von MC4 Steckerverbindungen wird der mitgelieferte Schlüssel benötigt, ansonsten ist kein weiteres Zubehör notwendig. So sieht der Anschlussplan aus:

Schaltplan: 2 Module an den Green Solar Speicher

Schritt 1: Solarmodule anschließen

Für den ersten Schritt müssen Sie die Solarmodule an die zwei PV-Eingänge auf der unteren Rückseite des Geräts anschließen. Wenn Sie nur zwei Module haben, können Sie jeweils ein Modul mit Plus und Minus an PV-Eingang 1 und PV-Eingang 2 anschließen.

Solarmodule am Speicher anschließen
Der Eingang für die Solarmodule befindet sich unten

Bei vier Modulen muss der Anschluss parallel erfolgen, damit die Eingangsspannung und Stromstärke im angegebenen Bereich bleiben. Solarmodule parallel zu schalten bedeutet, dass beim Verbinden der PV-Module immer Plus an Plus und Minus an Minus Kabel gesteckt werden. Hiefür benötigen Sie ein sogenanntes Y-Kabel, welches nicht im Lieferumfang enthalten ist.

Schritt 2: Wechselrichter anschließen

Als nächstes muss der Speicher an den Mikrowechselrichter angeschlossen werden. Da das Gerät zwei Ausgänge besitzt, kann man diese direkt mit dem Wechselrichter verbinden, ohne die Notwendigkeit eines Y-Kabels (wie es bei Zendure und Anker der Fall ist). Hier benötigt man die im Lieferumfang enthaltenen MC4-Verlängerungskabel.

Speicher an den Wechselrichter anschließen: Output
Der Ausgang für den Wechselrichter befindet sich oben

Optional kann man auch nur einen Ausgang vom Speicher belegen. Somit hätte man am Wechselrichter einen freien PV-Eingang für ein weiteres Solarmodul, welches tagsüber die Grundlast im Haus übernehmen könnte. Wenn nur ein Output am Speicher verwendet wird, kann man allerdings nur maximal 400 Watt in den Wechselrichter bzw. ins Hausnetz einspeisen.

Anschlussplan: 3 Module mit Green Solar Speicher

Schritt 3: Gerät in der “Power Zero” App hinzufügen

Abschließend müssen Sie die Power Zero App (iOS und Android) fürs Smartphone im App Store herunterladen. Beim ersten Öffnen der App wird man aufgefordert die Region auszuwählen. Hier müssen Sie “Europäische Union” auswählen. Als nächstes ist es erforderlich ein Benutzerkonto anzulegen, mit dem Sie sich nach Bestätigung der E-Mail Adresse einloggen müssen.

Über die Schaltfläche “Gerät hinzufügen” links oben gelangen Sie zum nächsten Schritt. Hier muss nun die Option “Per Bluetooth” ausgewählt werden. Damit dies funktioniert, muss die Bluetooth Funktion beim Smartphone eingeschaltet werden. Nach kurzem Suchvorgang sollte gleich das Gerät mit der Bezeichnung “HM_B2500_d1b8” angezeigt werden. Jetzt muss nur noch auf das Gerät getippt werden und anschließend kann ein Name für das Gerät vergeben werden. Der Speicher ist jetzt erstmal mittels Bluetooth mit der App verknüpft.

Green Solar Speicher App einrichten und konfigurieren
Green Solar Speicher in der App hinzufügen

Als letzten Schritt können Sie den Speicher mit Ihrem WLAN-Router verbinden. Dafür müssen Sie rechts oben auf die Einstellungen navigieren und auf die Option “WLAN-Konfiguration” tippen. Hier sollte bei aktiviertem WLAN auch direkt der Name Ihres Routers erscheinen und Sie müssen nur noch das Kennwort eingeben. In unserem Test hat sich der Speicher direkt mit dem 5G WLAN verbunden und es gab keine Probleme. Es spielt keine Rolle, ob 2,4GHz oder 5Ghz.

Der Green Solar Speicher ist jetzt einsatzbereit und dauerhaft mit dem Internet verbunden.

Optional: Erweiterungsbatterien anschließen

Wer eine Green Solar Erweiterungsbatterie besitzt, der kann diese nun an einem der zwei seitlichen Eingängen verbinden. Anschließend sollte das Symbol in der App rechts oben leuchten.

Der Anschluss für die Erweiterungsbatterien befindet sich seitlich am Speichergerät
Der Anschluss für die Erweiterungsbatterien

Welche Funktionen gibt es?

Wie eingangs bereits erwähnt ist der Green Solar Batteriespeicher im Vergleich zu den Alternativen relativ simpel, was den Funktionsumfang angeht.

Auf der Startseite der App sieht man jederzeit wie viel Energie pro Solarmodul erzeugt wird und wie viel ins Hausnetz eingespeist wird. Zudem sieht man den aktuellen Ladestand in Prozent und in Wattstunden. Das ist ein nettes Feature, das bei allen bisher getesteten Balkonkraftwerk Speichern nicht vorhanden ist. Über die Schaltfläche unten kann man die Werte aktualisieren.

Ladeeinstellungen

In der Power Zero App gibt es grundsätzlich 2 Ladeeinstellungen:

  • Laden vor dem Entladen
  • Gleichzeitiges Laden und Entladen

Laden vor dem Entladen: Bei diesem Modus werden 100% der erzeugten Solarenergie in die Batterie geladen. Dabei spielt es keine Rolle, welche Ausgangsleistung im Terminmodus eingestellt ist. Es werden stets 0 Watt ins eingepeist, bis der Akku vollgeladen ist.

Gleichzeitiges Laden und Entladen: Ist dieser Modus aktiviert, so geht die erzeugte Leistung der Solarmodule vorrangig in den Speicher. Zudem kann man in der nachfolgend erklärten Funktion “Zeitraum” eine gewünschte Ausgangsleistung einstellen. Stellt man beispielsweise 100 Watt ein und die Solarmodule produzieren gerade 600 Watt, so gehen 500 Watt in die Batterie und die übrigen 100 Watt ins Hausnetz. Leider gibt es hin und wieder Probleme – teilweise wurden rund 50% der erzeugten Leistung eingespeist und die eingestellte Ausgangsleistung nicht übernommen. Wir sind zuversichtlich, dass das mit einem Software Update gelöst werden kann.

Entladeeinstellungen

Hinzu kommen noch 2 Entladeeinstellungen:

  • Zeitraum (Terminmodus)
  • Selbstanpassung (Smart Meter)

Zeitraum: Wie der Name schon verrät, handelt es sich hier um einen Terminmodus. Der Nutzer hat die Möglichkeit drei Zeiträume individuell zu definieren und eine Ausgangsleistung zwischen 0 und 800 Watt festzulegen. Sobald ein eingestellter Zeitpunkt erreicht wird, passt der Speicher die Einspeiseleistung an. Das hat in unserem Test immer sehr gut und zuverlässig funktioniert.

Selbstanpassung: Dieser Modus kann aktuell noch nicht verwendet werden, da hierfür die sogenannten “Smart Meter” von Green Solar benötigt werden. Diese werden (ähnlich wie ein Shelly 3EM) im Zählerkasten installiert und können den aktuellen Stromverbrauch im Haushalt präzise messen. Ist dieser Modus aktiviert, so kommuniziert der Smart Meter mit dem Speicher, wodurch dieser immer nur so viel Leistung ins Haus einspeist, wie gerade benötigt wird. Jedoch gibt es in der App einen Hinweis, dass die Ausgangsleistung um rund 100 Watt abweichen kann. Wie gut diese Funktion also in der Praxis funktioniern wird, bleibt noch zu klären.

Die Green Solar Smart Meter werden ab August 2024 erhältlich sein. Sobald wir ein Testgerät erhalten, werden wir unsere Erfahrungen hier ergänzen…

Bypass Modus

Der Bypass tritt automatisch ein, sobald der Speicher einen Ladestand von 100% erreicht. Hier wird die gesamte erzeugte Energie der Module direkt in den Wechselrichter geleitet. Wir haben festgestellt, dass die PV-Eingänge direkt mit den Ausgängen verbunden sind.

Das bedeutet, wer beispielsweise seinen Wechselrichter nur an Output 1 angeschlossen hat, der erhält im Bypass Modus lediglich die Leistung von PV-Input 1. Da der zweite Output zum Wechselrichter nicht belegt ist, kann der PV-Input 2 nichts weitergeben und bleibt somit auf 0 Watt.

Wenn abends nur noch wenig Leistung (zB. 30 Watt) über die Module kommt, so wird der Bypass Modus ebenfalls aktiviert und leitet die geringe Leistung direkt in den Wechselrichter.

Entladegrenze (DoD)

In den Einstellungen kann man unter der Option “Netzgekoppeltes DoD” die Entladetiefe (Depth of Discharge) des Speichers einstellen. Es handelt sich dabei nur um die Grenze für die Entladung, eine Obergrenze für die Ladung kann man nicht einstellen. Das ist aber sowieso nicht notwendig, da das BMS (Batteriemanagementsystem) den Akku ohnehin einen Überladungsschutz verfügt.

Die Entladetiefe lässt sich in Prozent zwischen 0% und 100% einstellen. Sind beispielsweise 90% eingestellt, so wird der Speicher immer nur bis zu einem Ladestand von 10% entladen und stoppt ab diesem Punkt die Entladung. Wir empfehlen eine Entladegrenze von mindestens 5% (also Wert 95% in der App) zu wählen, um die Lebensdauer des Akkus zu maximieren.

Grundsätzlich gilt bei LiFePO4 Batterien: Je geringer die Entladetiefe, desto höher die Ladezyklen.

Test der Eingangsleistung am Labornetzteil

Im weiteren Verlauf haben wir de Green Solar Speicher mit unserem 60V/20A Labornetzteil getestet. Dabei haben wir jeden PV-Eingang einzeln an das Labornetzteil angeschlossen und die Solarmodule simuliert. Im angegebenen Bereich von 16-60 Volt und 20 Ampere konnten wir eine maximale Eingangsleistung von 1000 Watt pro Solareingang ausreizen, was 200 Watt mehr sind, als der Hersteller angibt. Allerdings ist uns aufgefallen, dass es bei derart hohen Werten zu Leistungsschwankungen von rund 100 bis 150 Watt kommt.

Test der Leistung am Labornetzteil: Simulation der Solarmodule mit Gleichstrom
Wir testen jeden Batteriespeicher am Gleichstrom Labornetzteil mit 60V/20A

Anschließend haben wir auf einen PV-Eingang zwei 410W Solarmodule, und auf den anderen PV-Eingang das Labornetzteil angeschlossen, um die maximale Leistung auszutesten. Wenn die Funktion “Laden vor entladen” eingestellt ist, konnten wir pro Eingang maximal 734 Watt für die Batterieladung nutzen – mehr war mit dem Labornetzteil nicht möglich.

Insgesamt war der Test am Labornetzteil sehr positiv, da die angegebenen Werte vom Hersteller eingehalten und teilweise sogar übertroffen wurden. Somit kann der Speicher auf jeden Fall für den Betrieb an einem XXL Balkonkraftwerk mit vier Modulen empfohlen werden.

Berechnung der Amortisation

Um zu berechnen, wann sich ein Balkonkraftwerk mit dem Green Solar Speicher rentiert, haben wir das PVTool von Akkudoktor verwendet. Dieses arbeitet mit realen Wetterdaten der letzten Jahre und das Ergebnis kann daher als durchaus realisitisch angesehen werden.

Für unsere Beispielrechnung haben wir ein 880 Watt Balkonkraftwerk bestehend aus zwei Solarmodulen genommen. Dieses kostet 538 Euro inklusive Halterung. Als Strompreis haben wir 0,32€ pro kWh und für den jährlichen Stromverbrauch 2500 kWh angenommen. Das Balkonkraftwerk alleine könnte pro Jahr etwa 858 kWh Strom erzeugen, wobei der Ertrag bei bifazialen Modulen durchaus höher ausfallen kann. Bei diesem Szenario liegt der Eigenverbrauchsanteil bei 60%, allerdings hängt das immer vom Verbrauchsverhalten ab und kann in der Praxis weitaus höher oder niedriger ausfallen. Die Anlage könnte sich also bereits nach 3 Jahren amortisiert haben.

Amortisation des Green Solar Balkonkraftwerk Speicher: Wann rentiert sich das? Simulation mit dem PVTool

Nimmt man jetzt den Green Solar Speicher mit 2 kWh Kapazität in die Berechnung hinzu, so kommt man auf einen Eigenverbrauch von 91%. Pro Jahr lassen sich also 852 kWh selbst nutzen. Da dies eine jährliche Ersparnis von 272,65 Euro ergibt, kann sich das komplette Balkonkraftwerk mit Speicher bereits nach 5,4 Jahren bezahlt machen.

Green Solar Speicher (3. Generation)
  • 2,24 kWh Batteriekapazität
  • 1600 Watt PV-Eingangsleistung
  • Zeitsteuerung flexibel einstellbar
  • Rabattaktion für kurze Zeit!

Alternativen zum Green Solar Speicher

Am ähnlichsten zum Green Solar Speicher ist definitiv die Anker Solix Solarbank. Diese besitzt allerdings nur 1,6 kWh Kapazität und man kann lediglich 2 Solarmodule anschließen. Zudem lässt sich tagsüber nicht weniger als 100 Watt Ausgangsleistung am Wechselrichter einstellen, außer man besitzt den Anker 0-Watt-Schalter zum Nachrüsten. Der Preis pro kWh Speicherkapazität ist bei beiden Geräten fast identisch. Anker bietet 10 Jahre Garantie, bei Green Solar sind es nur 2 Jahre.

Anker hat vor kurzem die neue Solarbank 2 Pro angekündigt, welche bis zu 2400 Watt Eingangsleistung, sowie einen eigenen Anker Smart Meter für dynamische Einspeisung zu bieten hat. Leider gibt es noch keine Infos zum Preis.

Angebot
Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro
  • Erhältlich ab dem 22. Mai
  • Bis zu 2400W Eingangsleistung
  • Erweiterbar auf 9,6 kWh
  • Jetzt eintragen für 22% Rabatt

Der derzeit fortschrittlichste Balkonkraftwerk Speicher ist der Zendure SolarFlow mit dem neuen Hub 2000 und den AB2000 Batterien. Er akzeptiert bis zu 2400 Watt Modulleistung und kann etwa 1500 Watt für die Ladung der Batterie verwenden. Es gibt zahlreiche Funktionen in der App wie u.a. Terminmodus, Batterieprioritätsmodus, dynamische Einspeisung mit Smart Plugs, sowie ein Smart-CT Modus mit Shelly 3EM Kompatibilität.

Die AB2000 Akkus bieten 1,92 kWh Kapazität pro Einheit und können auf bis zu 7,68 kWh erweitert werden. Zudem ist eine Heizfunktion integriert, die bei Minusgraden den Akku erwärmt. In unserem Test hat der Zendure SolarFlow die Bestnote erhalten. Auch Zendure bietet 10 Jahre Herstellergarantie auf die Komponenten.

Angebot
Zendure SolarFlow Speicher mit Hub 2000 (1,92 kWh)
  • Hub 2000 für 4 Solarmodule
  • Bis zu 1800W Eingangsleistung
  • 1920 Wh Speicherkapazität
  • Bester Kundenservice: kleineskraftwerk.de

Spezifikationen

Hier finden Sie alle technischen Daten zum Green Solar Speicher auf einen Blick:

Maße 308 x 175 x 350 mm
Gewicht 20 Kilogramm
Kabellose Verbindung WLAN 2,4GHz oder 5GHz, Bluetooth
Schutzklasse IP65 (staubdicht, spritzwassergeschützt)
Produktgarantie 2 Jahre
Ladezyklen 6000
Akkuzellen LiFePO4
Kapazität 2240 Wh
Max. Eingangsleistung 1000W pro Eingang (im Test gemessen)
PV-Eingang 16 – 60V⎓ 20A, Maximal 2x800W
Ladespannung 12 bis 59V
MPPT Anzahl 2
Entladestrom 27A
Ladetemperatur 0 bis 50° C
Entladetemperatur -10 bis 50° C
Nennausgangsleistung 800W
MPPT Effizienz 98%
Überspannungsschutz
Überstromschutz
Kurzschlussschutz
Temperaturschutz
4.6/5 - (8 votes)

26 mal geteilt:FacebookXWhatsApp
Alexander Jakob
Verfasst von
Alexander Jakob
Wie ist Ihre Meinung dazu?