Solakon ONE: Speicher fürs Balkonkraftwerk im Test

Solakon ONE: Speicher fürs Balkonkraftwerk im Test

Solakon One Speicher Test: Balkonkraftwerk-Speicher mit 2,11 kWh und 4 MPPT, 2600 Watt PV
Solakon ONE im Test

Nachdem der Anbieter Solakon vor geraumer Zeit seine eigene App auf den Markt gebracht hat, folgt nun der nächste logische Schritt: Ein eigener Balkonkraftwerk-Speicher. Konkret heißt das System Solakon ONE und es positioniert sich als preiswertester Balkonkraftwerk Speicher auf dem Markt – bei gleicher Funktionalität und Hardware.

Wir durften den Solakon Speicher exklusiv vor Verkaufsstart austesten und haben dabei Funktionen, Wirkungsgrad, nutzbare Kapazität, sowie die Genauigkeit der dynamischen Einspeisung gemessen. In diesem Testbericht zeigen wir Ihnen, ob sich der Kauf lohnt und wie der Speicher im Vergleich zu den Marktführern Anker, Zendure, EcoFlow und Maxxicharge abschneidet.

Auch interessagt: Wir konnten bereits das Solakon onBasic Balkonkraftwerk mit 1000 Watt, eigener App und Speicher austesten. Auch hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis, weshalb wir das Komplettset mit SEHR GUT beurteilt haben

Letzte Aktualisierung:

Test-Fazit zum Solakon ONE Speicher

Der Solakon ONE liefert im Test genau das, was man sich von einem modernen Balkonkraftwerk-Speicher wünscht – mit hoher Eingangsleistung, kluger Architektur und klarem Fokus auf Alltagstauglichkeit. Vier getrennte MPPT-Tracker je 650 Watt erlauben bis zu 2600 Watt PV-Eingang, was sich besonders mit bifazialen 500 Watt Modulen auszahlt: Spitzen oberhalb der Nennleistung werden mitgenommen, gemischte Ausrichtungen sind auch möglich.

Bei der Kapazität startet der Solakon ONE mit 2,11 kWh und wächst modular auf bis zu 12,66 kWh. Die Erweiterungen werden – wie von anderen Herstellern bekannt – einfach aufgestapelt, mechanisch stabil und elektrisch ohne Klimmzüge. Wer klein einsteigen will, beginnt mit der Basiseinheit; wer Autarkie plant, rüstet schrittweise hoch, ohne das Setup umzubauen.

Solakon One mit Erweiterungsbatterie: Balkonkraftwerk-Speicher mit 4,22 kWh und 4 MPPT, 2600 Watt PV
Solakon ONE mit 1x Erweiterungsbatterie im Betrieb

Der integrierte Wechselrichter ist bidirektional ausgelegt. Einspeisen kann der ONE hardwareseitig bis 1200 Watt, per Software lässt sich gesetzeskonform auf 800 Watt begrenzen. Genauso wichtig: AC-Laden mit bis zu 1200 Watt. In Kombination mit günstigen Nacht- oder dynamischen Stromtarifen funktioniert der Speicher damit als Preispuffer – laden, wenn der Strom billig ist, entladen, wenn er abends wieder teuer wird.

Die EPS-Steckdose ist mehr als eine Notlösung. Im On-Grid-Betrieb lässt sich ihre Leistung mit der Netzeinspeisung kombinieren – insgesamt bis 2200 Watt. Praktisch heißt das: 800 Watt ins Hausnetz und parallel 1400 Watt direkt am EPS-Verbraucher. Starke Geräte können so legal jenseits der 800-Watt-Einspeisegrenze versorgt werden, weil die Grenze nur fürs Netz gilt. Fällt der Strom aus, schaltet die EPS in Millisekunden zu; Off-Grid stehen bis zu 1200 Watt bereit.

Im Alltag hilft das integrierte Touch-Display: PV-Leistung, Netzbezug, Akku-Status – alles auf einen Blick, ohne App. Bei der Verbindung setzt Solakon auf maximale Stabilität: externe, modulare Antenne und LAN-Port. In der Praxis war das die stärkste Funklösung im Vergleichsfeld – gerade bei Keller- oder Außenmontage ein echter Vorteil.

Solakon Speicher: Integriertes LED Display für Echtzeit Daten
Integriertes Display für Echzeitinformationen

Wintertauglich ist der ONE ebenfalls. Die integrierte Heizfunktion hält den Akku bis −20 °C im grünen Bereich und startet den Ladevorgang erst nach dem Vorwärmen – unauffällig im Betrieb, aber spürbar für die Lebensdauer.

Softwareseitig punktet die Solakon App mit Serverstandort Deutschland und hohen Datenschutzstandards. Die Startseite zeigt Energiefluss und Historie je PV-String, Ersparnis auf Basis des eigenen Strompreises und drei Betriebsmodi (Standard, Energieplan, Smart). Die Bedienung wirkt ausgereift und angenehm direkt; ein paar Komfortwünsche bleiben (WLAN später ändern, Geräte-Freigabe), stören den Gesamteindruck aber kaum.

Entscheidend für Balkonkraftwerke: die dynamische Einspeisung. Mit Shelly Pro 3EM im Testfeld regelte der ONE sehr schnell und präzise. Bei konstanter Last lag der Netzbezug typischerweise zwischen −20 und +20 Watt; selbst bei harten Lastsprüngen (z. B. Mikrowelle) hob der Speicher die Leistung nahezu sofort an. Insgesamt auf Augenhöhe mit Anker 2/3 Pro, nur der Maxxicharge V2 regelt noch einen Tick feiner – kostet aber auch deutlich mehr.

Im Praxis-Test: Der neue Solakon ONE Balkonkraftwerk-Speicher mit 2,11 kWh Kapazität
Wir haben den Solakon Speicher auf Herz & Nieren geprüft

Im Labortest überzeugte die Effizienz. Mit 60 Volt/20 Ampere-Netzteil ließen sich 650 Watt pro PV-Eingang ausreizen. Von 100 % auf 10 % entladen kamen aus 1,96 kWh DC 1,76 kWh AC heraus – 89,7 % Wirkungsgrad bei 800 Watt konstant: exzellent, besser als Anker, Zendure oderMaxxicharge. Bei 150 Watt konstant lagen wir bei 76 %, ebenfalls über Klassenschnitt. AC-Laden benötigte 1,93 kWh für eine Vollladung – rund 91 % Lade-Effizienz. Die nutzbare Energie von ca. 1,76 kWh entspricht rund 90 % der Bruttokapazität – ein starker Praxiswert.

Spannend ist der Blick nach vorn: Unterstützung für dynamische Stromtarife, ein KI-Modus (wie bei Anker), Home-Assistant, lokale API/MQTT sowie eigene Smart Plugs und ein IR-Meter sind angekündigt. Heißt: Der ONE ist heute schon ein runder Speicher – und entwickelt sich per Updates Schritt für Schritt zum zentralen Energiemanager im Haushalt.

Solakon ONE Speicher + Erweiterungseinheit (Master und Slave)
Testnote: SEHR GUT für Solakon ONE
SOLAKON

ONE Speicher

  • Höchste Effizienz am Markt
  • 2600W PV-Eingangsleistung
  • Mit EPS-Steckdose 2200W nutzen
  • Bidirektionaler Wechselrichter
  • ab 729,00 Euro erhältlich

Für unsere Leser gibt es ein exklusives Einführungsangebot. Sie erhalten zum Marktstart mit dem Gutschein “ONE20EM” 20 Euro Rabatt. Wer sich für die Kombi aus Basisgerät + Erweiterungseinheit entscheidet, kann mit dem Gutschein “ONESET25EM” sogar 25 Euro sparen. Gültig sind die Gutscheine nur noch bis 30.09

Vorteile:
  • 3800W Eingangsleistung möglich
  • Sehr hoher Wirkungsgrad
  • Erweiterbar auf 12,66 kWh
  • Einwandfreie Nulleinspeisung
  • Top Preis-Leistungsverhältnis
  • In Zukunft: API und Home-Assistant
Nachteile:
  • Nur 10% Entladetiefe einstellbar
  • Daten teilweise etwas verzögert
  • Dynamische Tarife erst ab Q4

3800 Watt Eingangsleistung & 4 MPPT

Der Solakon ONE ist bei der PV-Anbindung auf Augenhöhe mit den Mitbewerbern: vier getrennte MPPT-Tracker mit je 650 Watt ermöglichen eine PV-Gesamtleistung von bis zu 2600 Watt direkt am Speicher. Damit ist das System perfekt auf moderne 500-Watt-Module abgestimmt – gerade bifaziale Panele können unter Idealbedingungen leicht über 500 Watt liefern, und genau hier sorgt der größer dimensionierte Eingang dafür, dass diese Zusatzleistung nicht verloren geht.

Technisch erlaubt jeder Eingang maximal 60 Volt und 20 Ampere. Das hat praktische Konsequenzen: Eine Reihenschaltung mehrerer Module ist strikt verboten, da die Spannung schnell über 60 Volt steigen würde und die Hardware irreparabel beschädigen könnte. Parallelverschaltungen sind dagegen möglich, da die Stromstärke bei Bedarf intern abgeregelt wird. So lassen sich theoretisch mehrere Module pro Eingang nutzen.

PV-Eingänge beim Solakon ONE Speicher für Balkonkraftwerke: 4 MPP-Tracker
PV-Anschlüsse beim Solakon ONE: 4 MPP-Tracker

Allerdings bringt die Parallelschaltung gerade bei längeren Kabelstrecken einen Nachteil: Hohe Ströme erzeugen Wärmeverluste im Kabel, was die Effizienz mindert und im Extremfall auch die Kabel belastet. Deshalb empfiehlt es sich, wenn möglich pro PV-Eingang nur ein Modul anzuschließen. Genau hier spielt das 4-MPPT-Design seine Stärke aus: Statt mehrere Module parallel an einem Tracker zu bündeln, lassen sich vier einzelne Module separat und optimal ansteuern.

In der Praxis bedeutet das: maximaler Ertrag bei unterschiedlichen Ausrichtungen, verschatteten Balkonen oder gemischten Modulkonfigurationen – ein klarer Vorsprung gegenüber Systemen mit nur einem oder zwei MPPT.

Wichtig bleibt der rechtliche Rahmen: Auch wenn der Solakon ONE technisch bis zu 3800 Watt Gesamteingangsleistung (PV + AC + EPS) verarbeiten kann, gilt für Balkonkraftwerke die gesetzliche Grenze von 2000 Watt Wechselrichterleistung. Wer darüber hinausgeht, bewegt sich nicht mehr im Bereich der Balkonkraftwerke, sondern muss die Anlage von einem Elektriker abnehmen lassen und als klassische Photovoltaikanlage anmelden.

Bidirektionaler Wechselrichter mit 1200 Watt

Der Wechselrichter ist das Herzstück des Solakon ONE – und hier zeigt sich, dass der Speicher mehr kann als viele seiner Konkurrenten. Bis zu 1200 Watt Ausgangsleistung stehen im Vollbetrieb zur Verfügung. Damit lassen sich nicht nur typische Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Router oder Laptop versorgen, sondern auch größere Verbraucher, wenn es darauf ankommt.

Da ein Balkonkraftwerk in Deutschland und Österreich jedoch nur bis zu 800 Watt Einspeiseleistung genehmigungsfrei betrieben werden darf, hat Solakon eine einfache Lösung integriert: Über die Einstellungen lässt sich die Leistung per Software individuell drosseln. So bleibt das System vollständig gesetzeskonform.

Doch der Wechselrichter beschränkt sich nicht nur auf die Einspeisung. Er ist bidirektional ausgelegt und kann den Speicher auch über das Stromnetz laden. Mit bis zu 1200 Watt AC-Ladeleistung lässt sich der Akku in kurzer Zeit gezielt auffüllen – etwa in den Nachtstunden bei günstigen Tarifen oder in Zeiten, in denen dynamische Strompreise besonders niedrig sind. Diese Funktion eröffnet eine ganz neue Flexibilität: Statt ausschließlich von der Sonneneinstrahlung abhängig zu sein, können Nutzer den Speicher aktiv als Preispuffer einsetzen.

Für den Alltag bedeutet das: Nutzer können tagsüber Solarstrom speichern und abends ins Hausnetz abgeben, den Speicher nachts mit günstigem Strom füllen oder ihn im Notfall sogar über die EPS-Funktion als unabhängige Stromquelle nutzen.

Erweiterungsbatterien für bis zu 12,66 kWh

In der Basiskonfiguration startet der Solakon Speicher mit einer Bruttokapazität von 2,11 kWh. Damit liegt er in etwa auf dem Niveau der meisten kompakten Balkonkraftwerk-Speicher. Im Vergleich zur preislich sehr ähnlichen Anker Solix 2 Pro bietet er 32% mehr Kapazität. Im Vergleich zum wesentlich teureren Anker Solix 3 Pro Modell beträgt die Kapazität 21,3% weniger. Spannend wird es aber, wenn man die Anlage erweitern möchte: Über ein modulares System lassen sich bis zu fünf Erweiterungsbatterien ergänzen, sodass in der maximalen Ausbaustufe 12,66 kWh Gesamtkapazität zur Verfügung stehen.

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Das Prinzip erinnert an die bekannten Lösungen von Anker Solix, Zendure oder Marstek: Die Module werden einfach übereinandergestapelt. Um eine Erweiterung anzuschließen, wird an der Unterseite der bestehenden Einheit die Schutzkappe entfernt, anschließend wird die neue Batterie aufgesetzt und verschraubt. Jede Erweiterung bringt dabei ebenfalls 2,11 kWh mit.

Wichtig ist, dass das System immer genau eine Master-Einheit (WF2000M) benötigt, die die gesamte Steuerung und den Wechselrichter enthält. Alle weiteren Module sind reine Slave-Batterien (WF2000E), die sich nahtlos einfügen. Das macht die Installation nicht nur kinderleicht, sondern sorgt auch dafür, dass man die Anlage schrittweise ausbauen kann – je nach Platzbedarf, Budget oder steigendem Eigenverbrauch.

Solakon One Erweiterungsbatterie Anschluss
Solakon One: Hier wird der Akku modular aufgesetzt

Technisch setzt Solakon auf LiFePO₄-Zellen, die für ihre hohe Sicherheit und Langlebigkeit bekannt sind. Mit bis zu 8000 Ladezyklen bei 70 % Restkapazität ist der Speicher damit auf eine Nutzung von weit über zehn Jahren ausgelegt. Die Batterien werden zudem alle gleichmäßig ge- und entladen, was ebenfalls vorteilhaft für die Lebensdauer ist.

In der Praxis bedeutet das: Wer klein anfangen möchte, kann mit einer einzelnen Einheit starten und später bei Bedarf nachrüsten. Wer dagegen direkt eine große Autarkie anstrebt, baut das System von Anfang an auf die volle Kapazität von 12,66 kWh aus – genug, um auch größere Haushalte mit Solarstrom zu versorgen.

EPS-Steckdose für Notstrom-Funktion

Wie alle aktuellen Balkonkraftwerk-Speicher verfügt auch der Solakon ONE über eine integrierte EPS-Steckdose. Darüber lassen sich im Falle eines Stromausfalls bis zu 2200 Watt (On-Grid) abrufen – genug, um Router, Laptop, Kühlschrank oder andere wichtige Geräte am Laufen zu halten. Sobald das öffentliche Netz ausfällt, aktiviert sich die Steckdose automatisch und sorgt so für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) innerhalb von rund 20 ms.

In der Praxis zeigt sich eine spannende Besonderheit, die wir im Test nachvollziehen konnten: Die EPS-Steckdose und die Netzeinspeisung lassen sich im On-Grid-Betrieb kombinieren. Dadurch sind in Summe bis zu 2200 Watt Ausgangsleistung möglich – beispielsweise 800 Watt Einspeisung ins Hausnetz und parallel 1400 Watt über die EPS-Steckdose. Wer einen starken Verbraucher direkt an die EPS-Steckdose anschließt, kann so die gesetzliche 800-Watt-Grenze bei Balkonkraftwerken legal umgehen, da diese Grenze ausschließlich für die Netzeinspeisung gilt.

Im Off-Grid-Betrieb ist die Leistung hingegen auf maximal 1200 Watt über die EPS-Steckdose begrenzt. Damit erreicht der Solakon ONE zwar nicht ganz die Spitzenwerte eines Maxxisun Maxxicharge V2, der bis zu 2300 Watt kombinierte Leistung bereitstellt, bietet aber dennoch eine praxisnahe Lösung, um mehr als nur die klassische 800-Watt-Einspeisung nutzen zu können.

EPS-Steckdose beim Solakon ONE Speichersystem
Die Notstromsteckdose (EPS) beim Solakon ONE

Die Steckdose kann manuell in der App aktiviert werden, was zusätzliche Flexibilität bietet. Allerdings erhöht sich in diesem Modus auch der Standby-Verbrauch – daher sollte sie nur eingeschaltet bleiben, wenn sie wirklich benötigt wird. Im Notfall übernimmt sie aber automatisch, ohne dass man eingreifen muss.

Interessant ist auch eine weitere Option: Über die EPS-Steckdose lässt sich sogar ein bestehendes Balkonkraftwerk per Schuko-Kabel anschließen. Damit kann ein Mikrowechselrichter in den Speicher einspeisen – und zwar mit maximal 2200 Watt.

Und auch wenn es vermutlich eher ein Nischenfall ist: Theoretisch kann man den Solakon ONE auch als mobile Powerstation nutzen, etwa beim Camping. Mit seinen knapp 26 kg Gewicht und der robusten IP65-Bauweise wäre das möglich – wenn auch sicherlich nur für wenige Anwender ein wirklich relevantes Szenario.

Funktionsumfang in der Solakon App

Bevor man den Solakon ONE richtig nutzen kann, muss er in der hauseigenen Solakon App eingerichtet werden. Der Ablauf ist erfreulich einfach: Nach der Installation genügt es, die App zu starten, den Speicher per Bluetooth-Suche zu finden und zu koppeln. Anschließend verbindet sich das System mit dem heimischen WLAN – und schon ist das Monitoring einsatzbereit.

Auf der Startseite präsentiert die App ein vollständiges Energiemanagement-Dashboard, das den gesamten Energiefluss darstellt. Man sieht auf einen Blick die aktuelle Solarleistung, den Netzbezug, die Einspeisung ins Haus sowie den Batteriestand in Prozent. Noch arbeitet Solakon hier mit einer Verzögerung von fünf Minuten, doch es wird bereits an einer Aktualisierung in Echtzeit mit wenigen Sekunden Intervall gearbeitet. Unterhalb der Live-Ansicht finden sich die historischen Statistiken – aufgeschlüsselt nach einzelnen PV-Strings, Netzbezug, Batterieladung und mit einer Ersparnisberechnung auf Basis des individuell hinterlegten Strompreises.

Geht man in die Geräteansicht, werden die Werte des Speichers noch einmal detailliert aufbereitet. Hier kann man den Modus festlegen. Zur Auswahl stehen drei Hauptmodi:

  • Standard – dieser tritt ein, wenn kein Smart Meter verbunden ist und auch kein Terminplan hinterlegt wurde. Man kann zwischen Eigenverbrauch, Einspeisevorrang und Notstrom wählen. Aus unserer Sicht ist dieser Modus wenig geeignet, da er nur eingeschränkte Steuerungsmöglichkeiten bietet.
  • Energieplan (Terminmodus) – hier können Nutzer feste Zeiträume definieren und für jeden Abschnitt individuell entscheiden, ob Einspeisung, Eigenverbrauch oder Speicherladung Vorrang haben sollen. Die Bezeichnungen wirken anfangs etwas sperrig, aber die Logik ist nachvollziehbar.
  • Smart Modus – am interessantesten ist der dynamische Modus, bei dem sich die Einspeisung automatisch am eigenen Verbrauch orientiert. Genau darauf gehen wir im nächsten Abschnitt noch ausführlich ein.

In Zukunft soll die App zudem um dynamische Stromtarife sowie einen KI-Modus für Prognosen und intelligentes Lade- und Entladeverhalten erweitert werden, ähnlich wie man es bereits von Anker, Zendure oder EcoFlow kennt.

Solakon App mit Solakon ONE Speicher
Solakon Ökosystem: Man kann alles in einer App steuern

Unter Einstellungen bietet die App weitere Optionen. Hier lässt sich unter anderem die Entladetiefe (DoD) konfigurieren – allerdings nicht unter 10 %, was wir kritisch sehen, da moderne Speicher durchaus auch 5 % zulassen sollten. Zudem kann man die maximale Ausgangsleistung anpassen und theoretisch sogar 1200 Watt aktivieren – auch wenn das rechtlich nicht erlaubt wäre. Direkt darunter befindet sich die Schaltfläche, um die EPS-Steckdose ein- oder auszuschalten. Am Ende findet man noch Seriennummer, Firmwarestände und Statistiken.

Was uns in der Praxis fehlt, sind zwei Komfortfunktionen: Zum einen eine einfache Option, das WLAN nachträglich zu ändern, zum anderen eine Freigabe-Funktion, um den Speicher mit anderen Nutzern im Haushalt zu teilen. Beides wird hoffentlich mit Updates nachgeliefert.

Dynamische Einspeisung mit Smart Meter

Damit der Solakon ONE sein volles Potenzial ausschöpfen kann, braucht es ein dreiphasiges Energiemessgerät (Smart Meter). Unterstützt werden aktuell der Shelly 3EM sowie der Shelly Pro 3EM, die beide von einem Elektriker direkt im Zählerkasten installiert werden müssen. Als Alternative für eine einfachere Nachrüstung eignet sich der Everhome ecoTracker, der per Infrarot-Lesekopf am Zähler angebracht wird. Außerdem listet Solakon noch weitere Marken, darunter EARN-E, Wizard, Chint und AECC, wobei diese in Deutschland bislang selten verbreitet sind.

Shelly Pro 3EM im Zählerkasten
Wir testen alle Balkonkraftwerk Speicher mit dem Shelly Pro 3EM

Für die Zukunft sind zudem eigene Smart Plugs sowie ein IR-Meter von Solakon angekündigt, sodass die Integration noch einfacher und einheitlicher werden dürfte.

Das Ziel des Smart Modus ist klar: Der Speicher soll immer exakt so viel einspeisen, wie im Haus gerade benötigt wird. Auf diese Weise wird ein 100%-iger Eigenverbrauch möglich, ohne dass überschüssiger Strom ins Netz abgegeben wird – eine Nulleinspeisung sozusagen.

Die Einrichtung ist denkbar simpel. In den App-Einstellungen tippt man auf „Smart Meter“ und wählt anschließend den Hersteller aus. Interessanterweise wird man dabei weder aufgefordert, ein konkretes Gerät auszuwählen, noch sich über eine Cloud einzuloggen. Stattdessen scheint der Solakon ONE den Shelly Pro 3EM direkt im lokalen WLAN zu erkennen – und zwar ohne Umweg über die Shelly-Cloud. Das sorgt für eine deutlich schnellere Reaktionszeit und reduziert Abhängigkeiten von externen Servern.

Allerdings gibt es einen kleinen Haken: Wer mehrere Smart Meter im gleichen WLAN betreibt, könnte hier auf Probleme stoßen, da der Speicher bislang nicht zwischen verschiedenen Geräten unterscheiden kann. Aus Nutzersicht wäre es wünschenswert, wenn Solakon die Auswahl und Verwaltung der Smart Meter transparenter gestaltet – etwa mit einer Liste der verfügbaren Geräte und der Möglichkeit, ein spezifisches Gerät zu wählen.

Analyse der Nulleinspeisung mit Shelly Pro 3EM

Um die Regelung des Solakon Speichers objektiv zu testen, haben wir ihn zusammen mit einem Shelly Pro 3EM betrieben und die Daten per eigener Python-Anwendung im Sekundentakt visualisiert. So konnten wir in Echtzeit sehen, wie präzise der Speicher seine Einspeisung regelt und wie sich der Netzbezug verändert.

Analyse vom Smart Modus beim Solakon ONE Speicher im Test
Wir analysieren die dynamische Einspeiseregelung bei jedem System

Das Ergebnis ist eindeutig: Die dynamische Einspeisung arbeitet sehr schnell und exakt. Bei gleichbleibender Last pendelt sich der Netzbezug meist zwischen –20 und +20 Watt ein – ein Bereich, der absolut unkritisch ist und in der Praxis nicht weiter auffällt. Selbst bei größeren Lastsprüngen, etwa wenn eine Mikrowelle eingeschaltet wird, reagiert der Speicher innerhalb von Sekunden und regelt seine Leistung nach. Nur für einen sehr kurzen Moment fließt überschüssiger Strom ins Netz, bevor das System nachjustiert.

Nulleinspeisung beim Solakon ONE Speicher getestet: So präzise regelt die Einspeisung mit Shelly Pro 3EM
Dynamische Einspeisung beim Solakon ONE analysiert

Im direkten Vergleich konnten wir kaum Unterschiede zur Anker Solix Solarbank 2 oder 3 Pro feststellen – beide Systeme arbeiten ähnlich zuverlässig. Einzig der Maxxisun Maxxicharge mit CCU V2 bietet hier noch eine feinere Regelung und gilt weiterhin als Benchmark in Sachen Nulleinspeisung. Allerdings ist er auch deutlich teurer im Vergleich.

Der große Vorteil des Solakon ONE: Einmal eingerichtet, arbeitet das System vollständig automatisiert. Es ist keine manuelle Nachjustierung nötig, die Regelung läuft permanent im Hintergrund und sorgt dafür, dass man sich im Alltag um nichts mehr kümmern muss.

Zusätzlich erkennt der Speicher auch Stromüberschüsse im Netz, etwa wenn ein weiteres Balkonkraftwerk oder eine größere Photovoltaikanlage einspeist. Diese überschüssige Energie zieht er dann über die Steckdose in den eigenen Akku und speichert sie. Damit wird der Solakon ONE zu einer Art Energiepuffer, der sowohl auf den eigenen Verbrauch als auch auf externe Einspeisungen reagiert.

Test am Labornetzteil (Effizienz)

Um die Effizienz des Solakon ONE zu überprüfen, haben wir ihn im Labor an einem 60 Volt / 20 Ampere Netzteil getestet. So konnten wir die PV-Eingänge gezielt mit definierter Leistung ansteuern und die tatsächlichen Lade- und Entladeverluste messen. Jeder PV-Eingang ließ sich dabei wie erwartet mit maximal 650 Watt ausreizen – genau so, wie es der Hersteller verspricht.

Solakon One: Wirkungsgrad/Effizienz Test am Labornetzteil
Wir haben die Solarmodule mittels Labornetzteil simuliert

Im ersten Durchlauf haben wir den Speicher vollständig geladen und anschließend von 100 % auf 10 % Restkapazität (DoD) entladen. Ergebnis: 1,96 kWh DC-Strom wurden in den Speicher geladen, heraus kamen 1,76 kWh AC-Strom bei einer konstanten Einspeisung von 800 Watt. Das entspricht einem Wirkungsgrad von 89,7 % – ein exzellenter Wert, der sogar deutlich besser ist als bei den Marktführern Anker, Zendure oder Maxxisun. Nur der Growatt Noah 2000 erreicht ein ähnlich hohes Niveau.

Im zweiten Testlauf haben wir die Entladung bei einer konstanten Leistung von 150 Watt durchgeführt. Hier lag die abgegebene Energie bei 1,49 kWh, was einem Wirkungsgrad von 76 % entspricht. Auch das ist ein sehr guter Wert, der oberhalb dessen liegt, was wir beispielsweise bei der Anker Solix Solarbank 3 Pro oder vergleichbaren Geräten gemessen haben.

Als letztes wollten wir noch wissen wie die Effizienz beim AC-Laden ist. Hier wurden 1,93 Kilowattstunden benötigt – somit kommen wir auf einen Wirkungsgrad von 91%. Auch hier schneidet der Solakon-One besser ab, als ähnliche Systeme.

Insgesamt zeigte sich der Solakon ONE als sehr effizienter Speicher. Die maximal nutzbare Kapazität von 1,76 kWh entspricht rund 90 % der nominellen Kapazität – ein außergewöhnlich hoher Wert in dieser Klasse. Hochgerechnet auf die volle Batteriekapazität von 100 % ergäbe das etwa 1,95 kWh nutzbare Energie, was die Herstellerangabe von 2,11 kWh nahezu bestätigt und die hohen Messwerte untermauert.

Geplante Updates in naher Zukunft

Auch wenn der Solakon ONE schon heute sehr umfangreich ausgestattet ist, zeigt die Roadmap klar: Hier wird aktiv weiterentwickelt. Bereits in den kommenden Monaten und Jahren sollen zahlreiche neue Funktionen per Firmware- und App-Update nachgeliefert werden.

Besonders spannend ist die angekündigte Integration dynamischer Stromtarife (geplant ab Q3 2025). Damit kann der Speicher nicht nur auf den aktuellen Verbrauch, sondern auch auf Preissignale reagieren: Bei günstigen Preisen lädt er sich automatisch über AC auf, bei teuren Phasen bleibt er im Standby oder speist Energie ins Hausnetz ein. Das macht den Solakon ONE fit für die Zukunft, in der variable Tarife immer wichtiger werden.

Ab Q4 2025 soll zudem eine KI-Assistenz eingeführt werden, die das Lade- und Entladeverhalten auf Basis von Wetterprognosen und dem individuellen Verbrauchsprofil optimiert. Damit würde der Speicher noch stärker automatisiert arbeiten – ähnlich wie es Anker, Zendure oder EcoFlow bereits vormachen.

Ebenfalls für Ende 2025 angekündigt ist die Integration in Smart-Home-Systeme wie Home Assistant sowie die Möglichkeit, den Speicher über eine lokale API oder via MQTT anzusprechen. Das ist besonders interessant für alle, die bereits ein Smart Home betreiben und den Speicher nahtlos in ihre Automationen einbinden wollen – und gleichzeitig unabhängig von Cloud-Servern bleiben möchten.

Abgerundet wird die Roadmap mit Community-Energie-Funktionen (Q1 2026), über die sich mehrere Nutzer zusammenschließen und Strom gemeinsam verwalten oder abrechnen können. Außerdem arbeitet Solakon an eigenen Smart Plugs und einem IR-Meter, um die Integration noch einfacher zu machen.

Preis, Verfügbarkeit und Gutschein

Der Solakon ONE wird zum Marktstart in der Basisvariante ab 749,00 Euro erhältlich sein. Der Preis für die Erweiterungsbatterien wird sich auf 599,00 Euro belaufen. Mit unserem exklusiven Gutschein “ONE20EM” erhalten unsere Leser 20€ Rabatt. Wer sich für das Set mit einer Erweiterungsbatterie entscheidet, der kann mit dem Gutschein “ONESET25EM” 25€ sparen. Gültig ist das Angebot nur bis zum 30.09 um 23:59 Uhr.

Solakon ONE Speicher + Erweiterungseinheit (Master und Slave)
Testnote: SEHR GUT für Solakon ONE
SOLAKON

ONE Speicher

  • Höchste Effizienz am Markt
  • 2600W PV-Eingangsleistung
  • Mit EPS-Steckdose 2200W nutzen
  • Bidirektionaler Wechselrichter
  • ab 729,00 Euro erhältlich

Spezifikationen

Hier gibt es nochmal alle technischen Daten zum Solakon ONE auf einen Blick:

Solakon ONE – WF2000M Spezifikationen
PV-Eingang
Maximale Eingangsleistung 2600 Watt
Maximale Eingangsspannung 60 Volt (DC)
MPP-Spannungsbereich 10–60 Volt (DC)
Nennspannung 38 Volt (DC)
Maximaler Eingangsstrom 20 / 20 / 20 / 20 Ampere (DC)
Kurzschlussstrom PV 25 / 25 / 25 / 25 Ampere (DC)
Batterie
Batterietyp LiFePO₄ (LFP)
Maximale Erweiterungsbatterien 5
Batterie-Energie 2,11 kWh
Nennkapazität 60 Ah
Batterie-Nennspannung 35,2 Volt (DC)
Spannungsbereich 31,9–40,1 Volt (DC)
Max. Lade-/Entladestrom 60 / 60 Ampere (DC)
Aufwärmfunktion Integriert
AC-Eingang
Maximale Scheinleistung 1200 VA
Nennspannung 220 / 230 / 240 Volt (AC)
Nennfrequenz 50 / 60 Hz
Maximaler Eingangsstrom 5,4 Ampere (AC)
AC-Ausgang
Nennleistung 800 (1200) Watt
Nenn-/Max. Scheinleistung 800 (1200) VA
Nennspannung 220 / 230 / 240 Volt (AC)
Nennfrequenz 50 / 60 Hz
Nennausgangsstrom 3,6 / 3,5 / 3,3 Ampere (AC)
Leistungsfaktor 0,8 induktiv bis 0,8 kapazitiv
EPS-Ausgang
Maximale Scheinleistung 1200 VA
Nennspannung 220 / 230 / 240 Volt (AC)
Nennfrequenz 50 / 60 Hz
Maximaler Ausgangsstrom 5,4 Ampere (AC)
Max. Bypass-Ausgangsstrom 10 Ampere
Max. Bypass-Scheinleistung 2200 Watt
Max. Bypass-Ausgangsleistung 2200 Watt
Leistungsfaktor 0,8 induktiv bis 0,8 kapazitiv
Allgemeine Daten
Topologie Isoliert
Schutzart IP65
Schutzklasse Klasse I
Überspannungskategorie III (AC-Seite), II (DC-Seite)
Betriebstemperaturbereich −20 bis +55 °C
Aufwärmfunktion Integriert
Abmessungen (B×T×H) 420 × 285 × 255 mm
Gewicht 26,5 ± 1,2 kg

Solakon ONE – WF2000E Spezifikationen
Allgemeine Daten
Batterietyp LiFePO₄ (LFP)
Nennkapazität 60 Ah
Nennenergie 2,11 kWh
Nennspannung 35,2 Volt (DC)
Spannungsbereich 31,9–40,1 Volt (DC)
Max. Lade-/Entladestrom 40 / 40 Ampere (DC)
Schutzart IP65
Schutzklasse Klasse I
Betriebstemperaturbereich −20 bis +55 °C
Aufwärmfunktion Integriert
Abmessungen (B×T×H) 420 × 220 × 270 mm
Gewicht 23,0 ± 1,0 kg
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Alexander Jakob
Verfasst von
Alexander Jakob
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